Thomas Leon Heck

feilschen



Zu dieser musealen volkskundlichen handschrift für 65€ bekam ich folgende mail:
„Hallo, habe dieses Blatt nun schon einige Wochen auf Beobachten und außer mir scheint sich keiner zu interessieren dafür, also kurz und gut, ich würde ihnen ein Angebot in Höhe von 35,-€ machen wollen. Über ihre Zusage würde ich mich freuen. Freundliche Grüße“.
Ich antwortete: „Hallo. Ich habe den preis um den von Ihnen vorgeschlagenen betrag angepasst.
Über Ihren kauf nun würde ich mich freuen.
Freundliche... mehr

fundsachen in büchern

gerade gedruckter zettel: "Ich möchte gern mit Ihnen schlafen! Wenn Sie auch wollen brauchen Sie nichts zu sagen - Nur zu lächeln - Sie dürfen die Karte behalten".
gestern handschriftliche widmung: "Im Auftrag der Muttergottes".

einen autor "Fructuosus Hockenmaier" glaubt mir wohl auch niemand.

Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt zum Reich Gottes (Lukas 9,62)

sagte ich zu einem kirchenbeamten, als der sich wehmütig in seine eigenen bücherkisten vertiefte, die er mir doch gerade gebracht hatte. er kannte dieses jesus-wort nicht.

da er gleichzeitig kritisch feststelllte, dass ich diesen monat hier unterdurchschnittlich wenig gepostet habe, hoffe ich, hiermit aufzuholen.

1 post habe ich übrigens auf kundenwunsch gelöscht, obwohl ich ihn für unproblematisch hielt.

Kaum zu ertragen

Vor jahren besaß ich das älteste bekannte porträt von goethes chef, dem herzog carl august von sachsen–weimar. Zum zweck des verkaufs besuchte ich weimar, das während der weimarer klassik DAS geistige zentrum deutschlands war: wieland, goethe, schiller, herder u.v.a. Nur wenige kilometer entfernt ist das KZ buchenwald. Allein die nähe zwischen dem wertvollsten und beschämendsten, was deutschland hervorgebracht hat, ist nicht zu begreifen und kaum zu ertragen.
In buchenwald entdeckte ich... mehr

Frustrierend

In einem soeben erschienenen buch HELDEN DER KUNSTAUKTION steht:
„Auktionen, Auktionatoren und Auktionshäuser kommen in der ernsthaften Belletristik selten vor.“
Das von mir verfasste buch „die auktion in der literatur“ führt den gegenbeweis, ist aber den au(ktiona)tor(inn)en offenbar unbekannt.

die vandalen und ich

die vandalen sind allgemein bekannt für ihren vandalismus. weniger bekannt ist, dass sie in nordafrika eine hochkultur hatten. über einen ihrer bedeutendsten vertreter aus dem 6. jhdt. n. chr. ist vor fast 30 jahren ein buch erschienen, an dem ich mitgewirkt habe (was nun fast niemand mehr weiß, da der autor auch schon tot ist), weshalb ich im vorwort mehrfach erwähnt bin. das mobile vermögen einer dort ebenfalls erwähnten person, die mich zutiefst unsympathisch fand, habe ich gerade bewertet.... mehr

Klinik oder Börse

Vor über 30 jahren saß ich im büro eines klinikdirektors wegen des nachlasses eines künstlers, der sein testament zugunsten dieser klinik gemacht hatte. die halbe stunde unserer besprechung wurde mehrfach durch anrufe von anwälten und banken unterbrochen: einmal wg einer immobilie, die die klinik geerbt hatte, einmal wg ein paar barren gold, ebenfalls vermacht, einmal wg einer briefmarkensammlung. Bei all diesen dem krankenhaus zugeflossenen werten schlug der wert „meines“ künstlernachlasses... mehr

Kundenlogik (selbst erlebt)

jemand sucht einen leuchter, ich zeige einen.
Kunde: „das wär genau der richtige. wenn Sie den zweimal hätten!“
Ich: „ich hab den zweimal.“
Kunde: „das wär aber schad, wenn man die auseinanderreißen würde“.

schwäbische großzügigkeit (selbst erlebt)

selbstständiger handwerkermeister sucht einen gedichtband, den schon sein vater gehabt habe. ich im blick auf die beschaffungskosten, da ich das buch nicht hatte: "wieviel darf der kosten?" er mit wichtigem unterton: "der derf scho was koschte!" ich in erwartung gesteigerten umsatzes: "wieviel?" er: "10 mark"! ich: "für den preis kann ich ihn nicht mal beschaffen". der auftrag kam nie zustande.

sic transit gloria mundi - so geht der ruhm der welt vorbei

der schauspieler gü. lamprecht ging mal am laden vorbei, kurz nachdem ich tausende autogramme reinbekommen hatte. ich, an der ladentür lehnend:"guten tag, herr lamprecht. mal sehen, ob wir ein autogramm von Ihnen in der 50-pfennig-kiste haben." er hat sich trotzdem ins gästebuch eingetragen.

NEU im Laden
Lefèvre, Jacques [Faber, Jacobus], de Moulins [Molinensis]. Pro sacrosancto missae sacrificio: aduersus impiam missae et missalis anatomen, dissectorum, Laniorum, Missoliturgorum, Caluinianae familiae...
buchgeschenk von Paul Adams an mehr...
buch aus d. bibl. v. mehr...