Wenn ein papst gekrönt wird, gehen vor ihm her messdiener und zünden baumwollflöckchen an mit den worten: sic transit gloria mundi. Ich habe ein schönes weltliches beispiel für die wahrheit dieses satzes: Der künstler walter gutbrod, dessen nachlass ich verwalte, ist schüler des stuttgarter akademieprofessors alexander eckener. Dessen bruder hugo eckener, der luftschiffbauer, war nach einer zeitungsumfrage in den dreißiger jahren der bekannteste mensch der welt. Heute sagt sein name...
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Typisch (2):
Gerade rief ein kunde an, der angeblich ein buch sucht. Tatsächlich dürfte er das buch selbst haben und war nur am preis interessiert, was ich daran merkte, dass er auf meine nennung von 20€ sagte: „mehr nicht?“. SO reagiert NIEMAND, der ein buch kaufen will. Noch deutlicher ist es, wenn leute mit enttäuschtem tonfall dann sagen: „sooo wenig?“
Aber aus angst, belogen zu werden, wenn sie ihre schätze anbieten, lügen sie selbst prophylaktisch. Ich hasse es.
SISYPHOS
Ein gleichaltriger kollege gibt sein antiquariat auf, um sich noch einige träume zu verwirklichen, dies auch angesichts einer todkranken ehemaligen klassenkameradin.
Ich übernehme seine bücher gern, obwohl ich im selben alter wie er bin und genauso denken könnte, sage ihm aber, dass ich nicht die realisierung von träumen verfolge und dass ich derzeit keinen weiteren sinn im leben sehe als auch zukünftig myriaden von büchern anzunehmen, auszuzeichnen, einzusortieren und vielleicht...
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Meine unglaublichen Verbindungen zu dem Maler Walter Gutbrod, dessen Ausstellung in Ludwigsburg ich morgen eröffne:
Dass man dieselben Lehrer hat wie der eigene Vater ist relativ selten. Aber am Mörike-Gymnasium Ludwigsburg war mein Vater Schüler von Walter Gutbrod und zwei bis drei Jahrzehnte später ich ebenfalls. (Dazwischen unterrichtete Gutbrod dort ziemlich sicher auch den späteren Bundespräsidenten Köhler.)
Später zog meine Familie um 1969 in das Haus Königsallee 76-78, in dem sonst nur noch Walter Gutbrod wohnte!
Schon mein Vater besaß ein Gemälde von Gutbrod.
Vor etwa zwei Jahren...
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Wahrer dialog:
Tel.: düdeldü.
Ich: "Heck"
Männl. Stimme mit älbler akzent ohne namensnennung oder gruß, also medias in res:
„Sie, sind Sie dr aktionär?“
Ich gequält (ich weiß, dass er auktionator meint): „ja.“
Er „Sie, i hau do en dreschflegel“.
Ich gequält: „nein, danke, daran hab ich kein interesse.“
Er aufbrausend: „ha worum? Sie hen doch in Reutlinge au a museum!“
schwabengeiz:
bei mir war mal ein stammkunde. geschätztes vermögen: 40 mio. dm (damals). als er gerade gehen wollte, fing er an, auf die wasserpreise zu schimpfen: "wenn meine 11 enkel kommen und einer muss aufs klo, schick ich alle zehn anderen hinterher, damit man nur 1x spülen muss". was ich für einen schottischen wanderwitz gehalten hätte, war sein voller ernst, den ich mit eigenen ohren gehört habe.
Alte eigenschaften von mir:
Ein facebook-freund outete sich heute als schüler von mir, dem ich vor ca 40 jahren nachhilfe gab. Damals habe er schon feldjägerqualitäten und solche von kettenhunden an mir bemerkt. Und selbst durch mein theologiestudium hätte ich diese nicht verloren. Nicht gerade schmeichelhaft, aber interessant.
Herumgekommen:
Gerade bekam ich ein buch herein aus der bibliothek von kurt aigner, der in meiner heimatstadt ludwigsburg die größte buchhandlung besaß. Er war einer der bedeutendsten sammler der stadt, bes. von ludwigsburger porzellan und ansichtsgrafik. Vor 50 jahren lernte mein jung verwitweter vater aigners jung verwitwete tochter kennen. Die tochter aigners wurde meine ziehmutter. Da sie aber etwa 10 jahre älter ist als mein vater und beide zudem nie heirateten (in den 60er jahren ein skandal),...
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Typisch (1)
Gestern rief eine frau an, um ein spinnrad anzubieten. Da ich genug von der sorte habe, lehnte ich ab. Da drohte sie, es in den müll zu werfen. Nun schlug ich vor, es abzuholen, wenn sie nix dafür wolle, womit sie einverstanden war. als ich es heute aber abholen wollte, hatte sie es plötzlich gereinigt und will es nun anderweitig verkaufen!
GO TO HECK
Da im nahen böblingen noch immer hunderte oder mehr us-soldaten stationiert sind, von denen viele antiquitäten lieben (bes. bierkrüge), wäre es doch eine idee, in deren zeitung zu inserieren: GO TO HECK.
Da das bei den amis aber bedeutet: GO TO HELL, lasse ich das lieber bleiben.
Auf dem weg von dort zur burg hohenzollern suchen ja manche ein klo und landen dann auch ohne werbung bei mir.
buch aus d. bibl. v. mehr...
buch aus d. bibl. v. Edmund raVE, dem lieblingslehrer von mehr...