und über tausend spaziergängen am ortsrand auf feldern, wiesen und im wald habe ich gestern den ersten freilebenden hasen gesehen! da haben die jäger wohl mal wieder gründliche arbeit geleistet mit ihrer angeblichen "hege"...
ich danke frau dr. anke laufer aus mähringen für die genehmigung des abdrucks ihres untenstehenden textes von 2006 über mein inzw. SO nicht mehr existierendes tübinger antiquariat in diesem blog.
Im tiefen Grund der Bücher Zahlreiche Zettel und Anschläge pflastern die Fassade des Eckhauses in der Tübinger Hafengasse. Bei Heck gibt es Bücher, auch Drucke und Gemälde. Füllfederhalter und Briefe vom einen oder anderen toten Dichter. Abgesehen davon russische Ikonen, das Siegel eines römischen Kaisers, 800 Flaschen alten Weines, zwei Dutzend Taschenuhren, einen runden Esstisch aus Mahagoni, englisch, um 1880, das passende massivsilberne Teegeschirr, einen Teil eines ägyptischen Sarkophags,... mehr
ich fürchte, der lack der jugend ist nun auch bei mir endgültig ab!
mein enkel hat mich neulich auf 100 geschätzt. er ist aber erst 6. da wiegt die schätzung eines 72-jährigen kunden schwerer, mit dem ich gesprächsweise auf einen bekannten kam. als ich ihn fragte, wie alt der sei, sagte er: "so alt wie wir" und meinte damit sich und mich!
der tübinger altphilologe dr. gottfried kiefner erlaubte mir,
folgende geschichte aus seinem und meinem leben preiszugeben: 1958 studierte er bei ernst zinn in TÜ. dieser empfahl wärmstens das lateinlexikon von klotz. 1985 besaß kiefner den klotz aber immer noch nicht, was er dem prof. zinn schriftlich mitteilte. der legte diese mitteilung in seinen eigenen klotz. als er starb, erwarb ich seine bibliothek und fand die notiz. so kam dr. kiefner zuletzt doch noch an seinen klotz, und sogar das exemplars seines verehrten lehrers zinn! kiefner nennt dies ein... mehr
am 1. mai saß ich im garten neben meiner dusslinger halle und höre eine mir bekannte stimme hinter der holzwand des benachbarten reitstalles sagen:
meinet Se, i könnt a baar rossbolle mitnemme?
dann ergänzt sie:
für meine blume(n).
ich sehe hinter die wand und erkenne tatsächlich, wie erwartet, ex-bundesjustizministerin herta däubler-gmelin.
wenn man in die ebay-suchmaschine eingibt
WUNDERSCHÖN (und varianten wie wunderschöner etc.), erhält man fast 50 000 angebote! darunter kein einziges stück von mir. das könnte man als beweis dafür ansehen, dass ich dort zwar über 2000 sachen drin habe, aber offenbar nix wunderschönes
ein letztes sichtbares überbleibsel des edeka-marktes in dusslingen
(dessen unbegreifliche schließung eigentlich einen buchautor auf den plan rufen müsste) steht nun bei mir auf dem hof: der pavillon für die einkaufswägen. 2 der blechkärren habe ich auch übernommen, nicht weil meine kunden oft in solchen mengen einkaufen würden, sondern ICH: wenn nachlässe gebracht werden, lade ich oft zentnerweise schwere sachen ab.
nachdem die abfahrt von der b27 direkt vor meiner halle nun nicht mehr möglich ist, was den benachbarten edeka zum aufgeben gezwungen hat,
wurde jetzt auch noch der lärmschutzwall so erhöht, dass man von der bundesstraße aus meinen schriftzug ANTIQUITÄTEN in ca. 15 metern höhe auch nicht mehr sieht. nun fragte mich soeben meine frau: ist es schon stiller geworden? ich sagte: ja, klar! sie meinte aber die besucherfrequenz und ich den lärmpegel! vor jahren wollte sie einmal wissen: hast du was eingenommen? ich dachte dabei an medikamente und sie an geld, was bei einem händler eigentlich nahe liegt...
neulich brachte eine kundin ein aquarell
mit einem blumenstrauß auf einer fensterbank mit blick auf ein dorf. ich hatte genau dasselbe motiv als ölgemälde! vermutlich gehen beide werke auf dieselbe vorlage zurück oder stammen von demselben künstler. heute wurde dieser zufall noch getoppt: ein kunde bringt ein ölgemälde mit 2 enten darauf und 3 küken. ich zeige ihm genau dasselbe motiv aus meinem bestand mit fast exakt derselben umgebenden flussuferlandschaft. meines erachtens stammen beide werke von ein und demselben künstler,... mehr
ich habe so viel ware, dass ich mich manchmal erst gründlicher damit beschäftige, wenn ein kunde danach fragt.
so auch neulich, als eine kundin nach einem aquarell fragte. ich bot es ihr für 250 € an. als sie es nicht nahm, befasste ich mich mit der schwer lesbaren signatur. dank einer guten idee konnte ich den künstler anschließend identifizieren. heute nahm der repräsentant eines berliner auktionshauses das blatt für 800 € schätzpreis mit. wenn Sie das ergebnis interessiert, können Sie mich gern im november danach fragen.
2 blechdosen "pastilles vichy etat", armaturenkonsole dkw um 1955, 2 gleiche andenkengläser honhardt / Frankenhard (kreis Schwäbisch Hall)
miniaturlandschaftsgemälde sign. A. MARIANI = André MARIANI (1924-1997)?, feine aq.radierung von Eugen Verling "gallusplatz" in st gallen, porträtradierung v. 1644 des arztes Johann Schröder aus frankfurt...
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