Thomas Leon Heck

Meine unglaublichen Verbindungen zu dem Maler Walter Gutbrod, dessen Ausstellung in Ludwigsburg ich morgen eröffne:

 

Dass man dieselben Lehrer hat wie der eigene Vater ist relativ selten. Aber am Mörike-Gymnasium Ludwigsburg war mein Vater Schüler von Walter Gutbrod und zwei bis drei Jahrzehnte später ich ebenfalls. (Dazwischen unterrichtete Gutbrod dort ziemlich sicher auch den späteren Bundespräsidenten Köhler.)
Später zog meine Familie um 1969 in das Haus Königsallee 76-78, in dem sonst nur noch Walter Gutbrod wohnte!
Schon mein Vater besaß ein Gemälde von Gutbrod.
Vor etwa zwei Jahren brachte mir eine Frau Bücher aus Gutbrods Bibliothek in meinen Laden, ca 70 km südlich von seinem Wohnort entfernt.
Dass ich nun von Walter Gutbrods Kindern aus 30 km westlicher Entfernung seinen kompletten künstlerischen Nachlass bekam, ist ein bemerkenswerter Umstand, umso mehr, als die Erben sich NICHT meiner Hausgemeinschaft mit dem Künstler erinnerten, sondern zufällig mit mir in Kontakt gekommen waren. Ich hatte nämlich in einer Zeitung gelesen, dass Gutbrod im Kreis Reutlingen ein Ferienhaus besaß. Da ich ein Reutlinger Künstler Lexikon verfasst hatte, war es mir natürlich besonders arg, dass mein eigener Lehrer dabei übersehen worden war. Ich rief also die Erben an, um seine Lebensdaten aufzunehmen. Bei dieser Gelegenheit notierten sie sich meine Adresse und boten mir Jahre später das komplette Oeuvre an!--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Nun erst lernte ich diesen Mann als Künstler kennen, anhand von Tausenden Originalen und einigen Tagebüchern. Darin sind einige meiner übrigen Lehrer erwähnt, ebenfalls mein Schuldirektor. Auch mein Vater wird dreimal genannt, schon als Schüler.
Auf einem Bild Gutbrods steht ein Ludwigsburger Name. Als ich dort anrief, stellte ich fest, dass ich den Mann seit bald 50 Jahren kenne.
Ein Bild ist auf einen Umschlag der Buchhandlung Aigner gezeichnet. Die Schwester des Chefs ist meine Ziehmutter.
Dutzende Notizblöcke der Ludwigsburger Mylius-Apotheke hat Gutbrod mit Skizzen gefüllt. Mit der Schwester des Apothekers bin ich x-mal spazieren gegangen.

       10. Gutbrod hat im größten Künstlerlexikon der Welt, dem AKL, einen langen Artikel.  Das ist zufällig der letzte Band der teuren Reihe, den ich erworben habe und in dem gleichzeitig ein Artikel von mir über die im KZ ermordete Alice Haarburger ist, deren Nachlass ich auch besaß.
11. Laut Tagebuch hatte Gutbrod enge Beziehungen zur Familie Oskar Schlemmers, von dem ich eine Totenmaske besaß, sowie zu Gustav Schleicher, dessen künstlerischer Nachlass auch bei mir ist.
12. im nachlass des bedeutendsten pfullinger malers, fritz ketz, dessen nachlass zu einem großen teil auch bei mir ist, fand ich ein porträt von gutbrod, das ketz gezeichnet hatte. außer mir hätte diesen zusammenhang wohl niemand sonst mehr erkannt.

NEU im Laden
postkarten v. dr ferd. roloff, privatdozent medizin in tü, vetter carl goerdelers,
briefe von hans evers auch aus dem dt.-frz. krieg 180/71 an seine eltern in berlin (sebastianstraße 15), foto eines c.j. Ebner (geb. 28.12.1818) mit seiner familie, albumblatt vom vater des laut wikipedia ist jak. grimm der entdhecker der manessischen liederhandschrift. ich hab ein ca 80 jahre älteres buch von 1758 "Sammlung von Minnesingern Aus Dem Schwæbischen Zeitpuncte CXL Dichter Enthaltend...