Thomas Leon Heck

Mein täglicher blick auf 2 reiche

 
Wenn ich in dusslingen auf dem lärmschutzwall an der B 27 stehe, kann ich täglich die burg hohenzollern erblicken und vom selben standpunkt aus die stadt tübingen.
Fast so pittoresk wie neuschwanstein thront im süden die burg auf dem berggipfel. Aber während in bayern nur ein wahnsinniger sich in traumwelten flüchtete, ging von der hechinger burg der aufstieg der grafen von zollern zum regierenden deutschen kaiserhaus aus mit weltmachtambitionen, denen der 1. weltkrieg ein ende setzte, dessen beginn vor genau 100 jahren war.
In nördlicher richtung sehe ich tübingen, dieses zentrum der weltabgeschiedenheit, von dem aus kepler das astronomische weltbild revolutionierte und hegel durch seine wirkung auf marx die welt veränderte. Auch die genetik nahm hier ihren anfang. Nicht zu reden von anderen tübingern wie alzheimer und weiteren namen, die die gelehrte welt kennt wie melanchthon, hölderlin, butenandt.
Während mein hund gleichgültig auf den wall kackt, kann ich nicht sagen: „Ich scheiß’ auf all das.“ Im gegenteil – es fasziniert mich. und 20 meter hinter dem wall lagern auf meinen 3000 qm die reliquien aus diesen 2 welten, geschichte und wissenschaft, die der mahlstrom der zeiten übrig gelassen hat. Es ist noch genug.

NEU im Laden
postkarten v. dr ferd. roloff, privatdozent medizin in tü, vetter carl goerdelers,
briefe von hans evers auch aus dem dt.-frz. krieg 180/71 an seine eltern in berlin (sebastianstraße 15), foto eines c.j. Ebner (geb. 28.12.1818) mit seiner familie, albumblatt vom vater des laut wikipedia ist jak. grimm der entdhecker der manessischen liederhandschrift. ich hab ein ca 80 jahre älteres buch von 1758 "Sammlung von Minnesingern Aus Dem Schwæbischen Zeitpuncte CXL Dichter Enthaltend...