Thomas Leon Heck

In einem jüdischen Buch fand ich die Handschrift eines anonymen Gedichts

das ich zwischen Reichskristallnacht am 9./10.11. 1938 und Wannsee-Konferenz im Januar 1942 datiere und das ein bewegendes Zeugnis unermesslichen Leids und letztlich wohl enttäuschten Gott(G*tt)vertrauens ist. Vermutlich ist es bisher nie erschienen:

"Es lagert todesbanges Grauen
auf Judas Fluren weit und breit
kein Hoffnungsstrahl, kein Licht zu schauen
rings düstr’e Nacht voll Weh und Leid.

Der Götzendiener freche Horden
entweihten, was uns heilig war,
und ihre blut’gen Schwerter morden
der G*ttgetreuen wackre Schar.

Drum harrt die Seele voller Zagen
Des Tages, der die Rettung bringt,
und stockt das Seufzen und das Klagen
ein Jubelruf zum Himmel dringt.

Und plötzlich aus dem Wolkendunkel
bricht es hervor wie Sonnenlicht
und aus dem blitzenden Gefunkel
verheißend G*ttes Stimme spricht:

"Seid ohne Furcht, zieht aus zu streiten,
ich steh euch bei in jeder Not.
Ihr werdet kühn zum Siege schreiten,
ob zahllos auch der Feind euch droht.

Es pflanzt sich fort die Himmelskunde
durch’s ganze Land, von Ort zu Ort.
Seid ohne Furcht, klang’s in der Runde
G*tt ist im Kampf, dein treuer Hort.

Nun kehrte Mut und Hoffnung wieder
In das verzagte Herz zurück.
Es sank der Feind zum Staube nieder
Vor des Allmächt’gen Zornesblick.

Die finstre Nacht war schnell vergangen
im Licht erstrahlten Judas Au’n
und dankerfüllt die Sieger sangen
"Laßt uns auf G*tt, den Herrn , vertrau’n.

Er gibt uns Kraft, wenn wir verzagen
und sendet Rettung in der Not
drum wollen wir im Leid nicht klagen,
es folgt der Nacht ein Morgenrot.

Naht einst auch dir die trübe Stunde
daß schier vor Weh das Herz dir bricht,
sei ohne Furcht! Vertrau der Kunde
dein treuer Hüter schlummert nicht!"

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