Thomas Leon Heck

Die „abhandengekommene“ bibliothek

1 meiner besten zulieferer bringt mir ca 2 000 vorwiegend kunstbücher. Schon im 2. buch finde ich das heckslibris eines geschätzten kunden von mir und bin – selbst nach jahrzehnten noch - gerührt, auf diesem weg von seinem mutmaßlichen ableben zu erfahren, denn zu lebzeiten, dachte ich mir, hätte er nie seine geliebten bücher abgegeben. Ich rufe die kinder an, deren namen auch in den büchern steht. Nun kommt heraus, dass der vater noch lebt und der nachmieter die im haus erst mal zurückgelassenen bücher einfach verscherbelt hat. da mein zulieferer gutgläubig war und ich sowieso, sonst hätte ich mich kaum in die höhle des löwen gewagt und dort angerufen, ist das eigentum trotz allem auf uns übergegangen. 1 tochter, die sich für das geschehene verantwortlich fühlt, zieht alle register der dramatik: ihre eltern würden sie gar enterben, wenn sie davon erführen. Ich biete also an, die bücher zurückzuverkaufen, und erwerbe dafür sogar noch eigens die stücke, die mein zulieferer für sich behalten hatte - doch dann höre ich nichts mehr von den kindern: ich nehme an, sie verlangen nun schadensersatz von dem mieter in höhe des von mir geforderten preises. Es geht also mal wieder doch nur ums geld. Inzwischen habe ich tausende weitere bücher hereinbekommen und dürfte kaum mehr in der lage sein, die des geschätzten kunden wieder herauszufiltern.

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postkarten v. dr ferd. roloff, privatdozent medizin in tü, vetter carl goerdelers,
briefe von hans evers auch aus dem dt.-frz. krieg 180/71 an seine eltern in berlin (sebastianstraße 15), foto eines c.j. Ebner (geb. 28.12.1818) mit seiner familie, albumblatt vom vater des laut wikipedia ist jak. grimm der entdhecker der manessischen liederhandschrift. ich hab ein ca 80 jahre älteres buch von 1758 "Sammlung von Minnesingern Aus Dem Schwæbischen Zeitpuncte CXL Dichter Enthaltend...