Thomas Leon Heck

ich las gerade die biographie katia manns, frau von thomas, verfasst von inge und walter jens.

Da nur inge jens das nachwort unterschrieben hat, hat sich wohl schon damals walter jens‘ demenz abgezeichnet. Das war gut für den stil des buchs, da ich walter jens‘ professorale diktion nur schwer ertrage (ähnlich wie es karlheinz deschner tut). Die zeigt sich z.b. noch immer darin, dass das buch thomas mann zwar mind. ½ dutzend mal „pater familias“ nennt (1 schon zu olims zeiten archaischer genitiv, um gleich mal à la jens zu plaudern), aber nie „familienoberhaupt“, was angesichts der dargelegten patriarchalischen struktur der familie mann zulässig wäre. Nein, der stil ist munter und katias lebhaftem wesen angemessen. Das muss man „konzidieren“, 1 fehler, den die jensens kaum jemals verbrochen hätten. Da hat wohl eher jemand im verlag „konzedieren“ in der dummheit verballhornt.
jensens haben aber selbst zu verantworten „Briefe, mit denen Katia Mann (…) die mangelnde Empathie ihres Mannes einklagte“ (s. 234). Entweder klagt sie mangelnde Empathie an oder Empathie ein.
An sachlichen fehlern (neben ca 50 orthographischen, was relativ wenig ist) finde ich:
1. vicky baum statt vicki
2. kandelaber hängen nicht, sie stehen. Aber in ihrem bestreben, sich möglichst gewählt auszudrücken, passiert den 2 schreibenden so was halt
3. "Genau ein Jahr nach Erikas Geburt war Sohn Klaus auf die Welt gekommen, zweieinhalb Jahre später folgte das zweite Pärchen" (soll heißen eines männl. und eines weibl. kindes. dann wären die aber zwillinge, sie sind jedoch 1 1/4 jahre auseinander.)
4. Ulrich kocher aus RT ist kein Antiquar, sondern neubuchhändler. Das weiß ich, weil ich seine buchhandlung aufgelöst habe.

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