Thomas Leon Heck

Der unangenehme pfaff

Vor einigen monaten läutete es. Bis ich ans tor kam, war der ungeduldige klingler schon wieder am einsteigen in sein auto. Trotz seiner coronamaske erkannte ich ihn von weitem und rief „guten tag, herr D.!“ anstatt sich zu wundern, dass ich ihn bei einem halb bedeckten gesicht erkenne, schien er pikiert. Er kannte mich nicht, nehme ich an. Da ich nicht allzu lange vorher 1 leserbrief seiner frau registriert hatte samt wohnortangabe, fragte ich „wohnen Sie nicht in g.?“ er, abermals anstatt sich zu wundern über mein ungewöhnliches informiertsein, fragte gereizt: „verfolgen Sie mein ganzes leben?“ (ja, ich hab nix besseres zu tun.)
Dann zeigte er mir 1 alte bibel, die er verkaufen wollte, für 1 fünfstelligen betrag. Da ich nur 1 dreistelligen gegeben hätte, sagte ich lieber nix. Fragte aber nach weiteren sachen. Da zog er 2 schiller aus dem auto, die ganz hübsch waren. Als ich nach dem preis dafür fragte, giftete er: „wissen Sie eigentlich, wie Sie sich hier präsentieren?“ und zeigte auf zugegebenermaßen nicht gerade attraktive sachen auf dem hof wie unzusammengesetzte regale. „ich geh mit meinen büchern nach stuttgart, da werd ich seriös bedient“.
Auch dies kommentierte ich nicht. Obwohl mir auf der zunge lag „der mensch sieht, was vor augen ist, gott sieht ins herz“. Jetzt kam mir aber 1 buch mit frommen gedanken dieses herrn in die hände, wo er sagt: „Warum lassen wir uns nicht befreien von unserer Image-Besessenheit?“ und „Wer sich so erlösen lassen kann von unserer Glitzerwelt durch den heruntergekommenen Gott Jesus Christus, … der entdeckt Lebensinhalt statt modischer Luxusverpackung“. Da musste ich dann doch laut lachen

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